Gabriele Kaiser-Schanz
FAMILIENGESCHICHTEN, 2021,
Collagen auf Holzblöcken aufgezogen,
30 x 20 cm x 6 cm/ 20 x 30 x 6 cm
Gefördert durch das Land NRW
Bei den Nachforschungen in meiner Familiengeschichte fand ich Glaubenssätze und Traumata, die ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen. Dabei stellte ich fest, dass sich unsere Identität nicht nur durch die Vererbung von Genen offenbart, sondern auch durch die Anekdoten, die durch Familien geistern. Diese Geschichten prägen unser Handeln und unser Selbstbild. Neben traumatischen Erlebnissen fand ich bei den Frauen in meiner Familiengeschichte auch eine große feministische Kraft. Sie widersetzten sich gesellschaftlichen Moral- und Normvorstellungen ihrer Zeit.
Die Anekdoten und Geschichten, die meine Tanten, Großmütter und meine eigene Mutter erzählten, prägten mein Erleben seit meiner Kindheit. Mit dem Stilmittel Collage habe ich ein neues Terrain betreten ausprobiert und dabei versuchte ich eine neue künstlerische Sprache zu finden, um die Anekdoten in einem Bild lebendig werden zu lassen. Ich experimentierte mit Textilien, alten Portraitfotografien der Familie, die ich auf Leinen drucken ließ, historischen Gemälden und Fundstücken aus der Familientruhe, wie Spitzendeckchen und Borten.
Gabriele Kaiser-Schanz